Sonntag, 29. September 2013

Zu gefährlich

Hallo,
so, nun das Update zu dieser Woche.
Am Dienstag hatten wir eher, also schon um zwei Schulfrei, weil eine Lehrerin nicht da war. Deshalb haben mich ein paar Mädels aus meiner Klasse gefragt, ob ich nicht mit ihnen ein bisschen in der Stadt chillen will, bis der Bus kommt, (17.00) weil hier kommt immer nur ein Bus nach der Schule. Na klar wollte ich, weil ich dadurch nicht nur mein Französisch, sondern auch meine Kontakte hätte verbessern können. Da die Schule aber schön überwacht ist und ich vor 17.00 nur mit Bestätigung von Eltern und Schule rauskomme musste ich also meine Gasteltern fragen. Ich hab mir nicht viel dabei gedacht, weil ich ja in ner Gruppe gewesen wäre, aber nein. Zu gefährlich. Sie kennen ja die Leute nicht, mit denen ich da unterwegs bin. Wenn ich meine Freunde zuhause besuchen will, soll ich ihnen die Telefonnummer der Eltern vorlegen, aber mit wildfremden Menschen in die unglaubliche gefährliche Stadt Montastruc la Conseillere (3000 Einwohner, davon anscheinend 2500 Massenmörder und Kidnapper) das ist einfach wirklich unglaublich gefährlich. Dann war der Montagabend erstmal für mich gelaufen.
Da konnte mich es auch nicht mehr erheitern das ich aus meinem Ranzen noch den Zettel mit der Telefonnummer meines Binoms (die Person die mir die Hausaufgaben zukommen lassen soll wenn ich krank bin) herauskramte, diese ist glücklicherweise das Kind eine ehemaligen Kollegin von Cathy. Zu der durfte ich dann am nächsten Tag mit nachhause. Für eine Stunde.
Raphaelle, so heißt sie wohnt auch wirklich nicht weit von unserer Schule entfernt, also eigentlich wäre es kein Problem gewesen dahin zu laufen. Aber, wie man sich ja schon denken kann, hinter jeder Ecke wartet natürlich ein Kidnapper darauf uns zu entführen, von daher zu gefährlich. Also hat Gabriel uns gefahren. Raphaelle saß fünf Minuten mit mir im Auto und hat mich danach nur mitleidig angeschaut.
Nicht nur das alles zu gefährlich für mich und die Beiden anderen Minderjärigen Mitbewohner dieses Haushalts ist, er behandelt mich dazu noch wie ein Baby. Das geht mir auch richtig auf den Keks, ich versteh halt manchmal nicht alles wenn er mit mir redet, das heißt aber noch lange nicht, dass er die einfachsten Sachen drei Mal wiederholen muss, obwohl ich ihm sagte, dass ich verstanden habe. C'est horrible!
Aber was soll man machen.

Der Rest der Woche verging dann schon mit einer mehr oder wenigeren Gewohnheit. Und ich bin echt Stolz auf mich. Im Mathetest hatte ich 15,5 (In Frankreich gehen die Noten bis 0-20 und 20 ist das beste) und in Physik 8,75 von 10 Punkten. Warum es hier auch dreiviertel und viertel Punkte gibt muss ich ja auch nicht verstehen ;)
Und ich habe das Gefühl, dass mein Französisch sich auch schon wesentlich verbessert hat, natürlich spreche ich noch nicht perfekt und wer weiß ob ich auch nach diesem Austausch perfekt sprechen werde. Aber es wird wirklicht besser!
Die Französischlehrerin in der Schule scheint mich allerdings nicht so zu mögen (dummerweise ist sie auch noch meine Klassenlehrerin), jedenfalls hat sie mir letztens ein Kreuz für vergessene Hausaufgaben gegeben. Bis auf Mathe mach ich auch so gut wie keine Hausaufgaben hier und erst recht nicht in Französisch.
Und am Freitag war ich das erste mal im Chor hier. Der findet in der Mittagspause statt, was bei zwei Stunden Mittagspause ja auch verständlich ist. Leider geht der nur eine halbe und nicht wie erwartet eine ganze Stunde. Aber sonst ganz gut.

Gestern früh, also Samstag hatten Adam und Victorine Mathe Nachhilfe in Lavaur. Ich hab die Chance, mal rauszukommen gewittert und bin mitgekommen. Während die Beiden Mathe paukten (und das an einem Samstag!!!), bin ich mit Gabriel durch die Stadt gegangen und wurde sogar von ihm auf einen Orangensaft eingeladen. In Lavaur war jedenfalls Markt. Ein typisch französischer Markt. Sowas mag ich.
Naja ich hab schnell ein paar Fotos mit meinem Handy geknipst. Schaut einfach selbst.

 Der Markt von Lavaur und ein hässlicher Finger im Bild


 Dieser südfranzösische Baustil gefällt mir wirklich gut, hier eine Straße der Stadt


 Die Kathedrale von Lavaur. Egal was es für ein Kaff ist, in Frankreich hat jede Stadt und jedes Dorf eine wunderschöne Kathedrale


Ein Baum, ich weiß peinlicherweise nicht mal was für einer. Laut Gabriel ist er schon eine Million Jahre alt. Ich weiß nicht ob ich das wirklich glaube, vielleicht hat er sich versprochen.



Heute Nachmittag war ich wieder bei Raphaelle. Zum Glück hat Catherine es erlaubt, sogar ohne großes Theater (zumindest nicht in meiner Anwesenheit). Zwei andere Mädchen aus meiner Klasse waren auch da, Eurielle und Mathilde. Ich komme mit allen dreien gut klar, es ist nur das übliche Problem,ich hab immer noch Probleme mich an Gesprächen zu beteiligen.

So, morgen ist wieder Schule und naja mehr fällt mir grade nicht ein, deshalb
A bientôt und bis zum nächsten Mal!
Helene.

4 Kommentare:

  1. Schöne Fotos und zu den Menschen, die muß man nehmen wie sie sind, es gibt keine Anderen.
    (um hier mal ein wenig zu Adenauern)

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    1. Das Zitat ist mir wohlbekannt, aber meckern hat der Gute Herr Adenauer nicht verboten!

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  2. Ich kann dich bis hier her riechen

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